Paul Stebler arbeitet figürlich und stellt den Menschen ins Zentrum seines Schaffens, wobei er sich der Malerei und der Bildhauerei bedient. Die zwei Disziplinen weiss er so zu verbinden, dass seine Skulpturen durch Farbe malerisch akzentuiert werden, die Malerei durch den pastosen Farbauftrag hin zur räumlichen Expansion drängt.
Paul Stebler interessieren die Berührungspunkte und Spannungsfelder seines zwei- und dreidimensionalen Schaffens. Die Holzskulpturen weisen eine verbindliche Kontur auf, die Unschärfe der Malerei löst diese wieder auf. Die Malerei begrenzt durch ihr Format und ihren Rahmen, die Skulptur lässt Offenheit und Mehrperspektivität zu.
Der Anlass seines künstlerischen Schaffens ist ein Konzentrat des Beobachteten aus Alltag, Medien oder Filmen. Besonders der Ausdruck der stehenden weiblichen Figur in ihrer ganz eigenen, individuellen Haltung steht dabei in seinem Fokus: wartend, telefonierend, trinkend. Er liebt es, unterschiedliche Nuancen des Stehens im Spannungsfeld von Dynamik und Statik herauszuschälen, kleinstmögliche Bewegungen zu erfassen und bedeutungsvoll darzustellen. Dabei zeigt er die Figur meist allein, zurückgeworfen auf ihre Präsenz, um das Wesentliche des Menschseins zu betonen. Die Gewichtung liegt mitunter auf der Gestik, feinste Andeutungen assoziieren Momente und Situationen aus dem alltäglichen Leben, erzählerische und poetische Töne anklingend.
Im Atelier erarbeitet Paul Stebler seine Kompositionen anhand des Beobachteten oder aus der Vorstellung. Oft bezieht er sich in seinen malerischen Arbeiten auf die ihn umgebenden Skulpturen und bildhauerischen Hilfsmittel. Die zwei- und dreidimensionalen Arbeiten stehen so im Dialog zueinander und gehen Verbindungen ein.