Kunst zu machen bedeutet für die ursprünglich aus Berlin stammende Künstlerin Barbara Nies Nachdenken, Reflexion eintreffender Eindrücke und Bilder.
Ausgehend von der energetisch aufgeladenen Malerei im Berlin der 80er und 90er stand ursprünglich die Erforschung der Potenz von Farbe und Form, ihrer gegenseitigen Bedingtheit und Korrespondenz im Malprozess und die Thematisierung von Sehgewohnheiten im Zentrum. Im Einsteigen in die beim Malprozess auftauchenden Assoziationsfelder und deren Gegenbilder entstand dann in den 90er Jahren eine Reduzierung auf eine annähernd monochrome Malerei, die mit möglichst fein abgestimmten Farbvaleurs Stille, Schwingung und Transparenz von Befindlichkeiten beschrieb.
Der Umgang mit Kategorien wie Stabilität / Zerbrechlichkeit und Konstanz / Prozesshaftigkeit wurde zunehmend wichtig und in Auseinandersetzung mit dem Werk z.B. von Christian Boltanski, Rosemarie Trockel und Eva Hesse fanden mehr und mehr auch räumliche Gestaltungen statt.
Dabei wurden Fotografie (als «Konservieren» des einzelnen Augenblicks) und Video (als Auseinandersetzung mit zeitlichen Verläufen) zu wichtigen Medien.
In der letzten Zeit rückte das Thema des Beheimatet-Seins ins Zentrum und es entstanden dabei zunehmend Arbeiten, die sich mit der Metapher Landschaft oder auch mit architektonisch vorgeformten Außenbereichen befassen und die sich mit dem Sujet der Behausung, der emotionalen Verortung auseinandersetzen.