Charakterköpfe sind sie wahrlich. Die 129 im Folgenden porträtierten Fadenmarionetten zeugen mit ihren treffend in Szene gesetzten Gesichtern von der lebhaften 80jährigen Geschichte des Basler Marionetten Theaters. Von Hand geschaffen – geschnitzt und gezimmert – mehrheitlich vom Gründer des Kleintheaters: Richard «Ricco» Koelner. Auch er war wahrlich ein Charakterkopf und hatte schon als Kind die Faszination des Marionettenspiels und vor allem des Schaffens von ausdrucksvollen Figuren entdeckt. Vor 80 Jahren – mitten im Zweiten Weltkrieg – liess er es sich nicht nehmen und gründete 1943 mit befreundeten Künstlerlinnen und Künstlern das Basler Marionetten Theater. Gilbert Mayer, Fotograf und selbst wohl auch ein Charakterkopf, hat es eindrücklich verstanden, die verschrobenen, teilweise düsteren und schalkhaften Seiten der Marionettencharaktere mit Hilfe von Licht und Schatten sowie mit 122 Kollodium Nassplatten einzufangen. Dabei hat Gilbert Mayer die Figuren zunächst ruhig auf sich wirken lassen, um sie danach mit grossem Einfühlungsvermögen und Humor auf einem Stuhl oder Sessel zu inszenieren. Das Basler Marionetten Theater freut sich sehr, dass Gilbert Mayer die unglaubliche Vielfalt der Schaffenskunst von Richard «Ricco» Koelner oder auch von Faustina «Füschtli» Iselin, Christian Schuppli, Wolfgang Burn, Madeleine Burn-Kaufmann in Form eines «Portraitbuchs» und der dazugehörigen Ausstellung festhalten konnte.
03. Mai ab 17h
04. Mai bis 20. Mai
täglich 13.00 Uhr – 19.00 Uhr